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Energie für Richti - Fernwärmenetz

Die Gemeinde Richterswil will dem Gewerbe und den Haushalten in Zukunft lokale und erneuerbare Energie zur Verfügung stellen. Das geplante Niedertemperaturnetz zwischen ARA und Wisli am See, welches im letzten Jahr anlässlich der Veranstaltung «Gestern – Heute - Morgen» vorgestellt wurde, stellt dabei einen wichtigen Schritt dar.  Dieses Projekt führte zu einer grossen Nachfrage, weshalb die Gemeinde eine erweiterte Nutzenanalyse durchführte. Diese ergab, dass ein Fernwärmenetz mit Heisswasser gegenüber einem Niedertemperaturnetz für die Bevölkerung vorteilig ist.

Die Heizsysteme in den gemeindeeigenen Gebäuden von Richterswil haben ihre Lebensdauer von rund 30 Jahren bald erreicht. Die Ersatzplanung läuft. Neben der Wirtschaftlichkeit sind dabei auch der Klimawandel, die regulatorischen Anforderungen und die veränderten Bedingungen auf dem Energiemarkt zu berücksichtigen.

Energiesysteme im Wandel

Ein Grossteil der Häuser in Richterswil wird derzeit noch mit Gas oder Öl geheizt. Das trifft auch auf die gemeindeeigenen Liegenschaften zu. Die Klimaerwärmung erfordert aber ein Umdenken bezüglich des Umgangs mit fossilen Brennstoffen. Um CO2 einzusparen, müssen vermehrt erneuerbare Energiequellen genutzt werden. Jüngste weltpolitische Geschehnisse zeigen zudem die Gefahren einer zu starken Abhängigkeit wie etwa beim Erdgas. Lokale und erneuerbare Ressourcen werden darum wichtiger.

Vorgaben von Bund und Kanton

Bund und Kanton stellen neue gesetzliche Anforderungen an Gemeinden und Hauseigentümer. Die Energiestrategie des Bundes verlangt einen haushälterischen Umgang mit Energie. Einheimische und erneuerbare Energien sind besser zu nutzen. Das neue Energiegesetz des Kantons Zürich verbietet den Einbau von Gas- oder Ölheizungen. Das Klimaschutzgesetz fördert Hauseigentümer, wenn sie in klimaschonende Heizungen und in Wärmedämmungen investieren.

Energieleitbild Richterswil

Die Gemeinde Richterswil hat sich in ihrem Energieleitbild zu einer aktiven Klima- und Energiepolitik verpflichtet. Erneuerbare und lokale Ressourcen sind zu bevorzugen. Heute versorgt die Gemeinde die Einwohnerinnen und Einwohner in erster Linie mit Erdgas. Langfristig will sich Richterswil von fossilen Brennstoffen trennen und der Bevölkerung über ein Fernwärmenetz mehr erneuerbare Energien anbieten.

Vom Gas- zum Energieversorger

Ergänzend zur Erdgasversorgung will die Gemeinde Richterswil dem Gewerbe und den Haushalten in Zukunft lokale und erneuerbare Energien zur Verfügung stellen. Ein Fernwärmenetz stellt dabei einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energieversorgung in Richterswil dar.

Fernwärmenetz statt Niedertemperaturnetz

Beim Niedertemperaturnetz beträgt die Wassertemperatur im geschlossenen Wasserkreislauf ca. 12 Grad. Über eine Hauseinführung gelangt das Wasser zu einer Übergabestation. Zusätzlich müssen die Hauseigentümer auch über eine Wärmepumpe verfügen. Sie entzieht dem ankommenden Wasser die Wärme und übergibt diese an den hauseigenen Wärmekreislauf. Das kalte Wasser fliesst zurück und wird nachher über einen Wärmetauscher in der Heizzentrale wieder auf ca. 12 Grad aufgewärmt.

Viele Liegenschaften im Dorfkern sind Altbauten. Sie werden mit Radiatoren beheizt. Im Gegensatz zur Bodenheizung benötigen Radiatoren viel höhere Vorlauftemperaturen. Um das ankommende Wasser mit der Wärmepumpe auf bis zu 90°C zu erhitzen, würde sehr viel zusätzliche Energie benötigt.

Nutzenanalyse

Während der Projektierungsphase stellte die Gemeinde eine grosse Nachfrage nach einem Anschluss an das Niedertemperaturnetz fest. Um für die Bevölkerung die beste Lösung zu finden, führte die Gemeinde eine Nutzenanalyse durch. Dabei wurde das geplante Niedertemperaturnetz einem Fernwärmenetz gegenübergestellt. Statt einer Wärmepumpe in der Liegenschaft wird die nötige Energie direkt ins Haus geliefert. Die privaten Investitionskosten der Haushalte zur Anschaffung einer Wärmepumpe entfällt dadurch. Dafür sind die Investitionskosten der Gemeinde höher. Die Analyse ergab, dass in der geplanten Grössenordnung und den lokalen Gegebenheiten angepasst ein Fernwärmenetz gegenüber einem Niedertemperaturnetz entscheidende Vorteile bezüglich Wirtschaftlichkeit des Betriebs und Attraktivität für die Wärmebezügerinnen und -bezüger aufweist.

Information der Bevölkerung im Rahmen der Veranstaltung «Gestern – Heute – Morgen»

Aus diesen Gründen hat der Gemeinderat entschieden, das Fernwärmeprojekt weiter zu verfolgen. Die Gemeinde arbeitet derzeit mit Hochdruck an der detaillierten Ausarbeitung des Fernwärmenetzes. Die Bevölkerung wurde im Rahmen der Veranstaltung «Gestern – Heute – Morgen» am Mittwoch, 1. November 2023, über die nächsten Schritte informiert.

Finden Sie hier die Präsentation dazu: GESTERN-HEUTE-MORGEN 1.11.2023 - Präsentation Fernwärmenetz

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